Slope Point – Der Südlichste Punkt Neuseelands

Von Balclutha aus war es nicht mehr weit bis in die Catlins, einer Region mit grünen Wiesen, ursprünglichen Wäldern und einer zerklüfteten Küste. In den Catlins sind viele Tiere zu Hause: Seerobben, Pinguine, Delfine und sogar Wale kann man mit etwas Glück hier sehn. Unser erster Stopp war am Nugget Point. Auf dem Weg zum Leuchtturm hörten wir unten vom Kliff ein paar seltsame Geräusche und entdeckten beim genaueren Hinsehen mehrere Seerobben. Geschützt vorm Menschen konnten sie dort in aller Ruhe dösen, spielen, schwimmen und es gab sogar einen Robben “Kindergarten” – eine Art natürlicher kleiner Pool auf den Felsen in dem die Robbenbabys unter den wachsamen Augen ihrer Mütter sicher umherschwimmen konnten. Das war ganz niedlich anzuschauen. Der Nugget Point Leuchtturm steht auf einem Felsen hoch über dem Meer. Von hier oben hatten wir einen tollen Ausblick, auch auf die unterhalb im Wasser liegenden Felsen, auf denen sich noch mehr Robben tummelten. Hier hätten wir noch stundenlang bleiben und den Tieren zuschauen können.
Danach fuhren wir weiter und sahen viele Kühe und noch mehr Schafe. Als wir mit dem Auto für einen Fotostopp anhielten, konnten wir aus allen Ecken das laute Blöken und Muhen hören. Weiter südlich, an der Curio Bay, parkten wir unser Auto auf einem Campingplatz direkt am Meer und inmitten von riesigen Flachspflanzen. Wir gingen gleich zum Meer, denn wir wollten dort die seltenen Gelbaugenpinguine sehen. Und wir hatten Glück! Wir konnten mehrere der lustigen Tiere beobachten und sogar eine Mutter mit ihren zwei Jungen. Die beiden sahen noch gar nicht wie richtige Pinguine aus, denn sie hatten ein graues, flauschiges Fell. Sie watschelten ihrer Mutter brav hinterher. Und immer wenn ein Stein oder eine kleine Felskante auf ihrem Weg lag, hüpften sie ein wenig unbeholfen darüber. Das sah ziemlich lustig aus. Das Gebiet, in dem sich die Gelbaugenpinguine aufhalten, ist ein Fossilien- bzw. versteinerter Wald. Bei Ebbe kann man hier herumlaufen und die versteinerten Baumstämme aus der Nähe anschauen.
Ziemlich abgeschieden und einsam am Meer auf Neuseelands Südinsel verbrachten wir einen ruhigen Silvesterabend ganz ohne Knaller, Böller und Raketen. Einmal ganz anders als sonst zu Hause in Deutschland.
Das neue Jahr begann für uns mit einem Spaziergang an der Porpoise Bay, gleich neben dem Campingplatz. Hier konnten wir auf dem Meer die Flossen der Hector-Delfine, eine der kleinsten und seltensten Delfinarten der Welt, beobachten. Leider sind sie nicht in die Luft gesprungen, wie man sich das immer so schön vorstellt. Als wir genug vom Delfinbeobachten hatten, fuhren wir weiter zum Slope Point, dem südlichsten Punkt Neuseelands.