Am Phra Nang Beach

Die Nachtfähre von Koh Tao nach Surat Thani war wie eine Art Jugendherberge mit Riesenschlafsaal. Ungefähr 40 Doppelstockbetten standen in einem großen Raum und wir konnten gut bis zur Ankunft am nächsten Morgen um 5:30 Uhr schlafen. Mit einem Songtheo wurden wir anschließend zu unserem Bus gebracht, der nach 2h Fahrt irgendwo in der Nähe von Krabi ankam. Im Minivan ging es danach zum Bootsanleger und von dort das letzte Stück mit dem Longtailboot bis zum Railay Beach.
Railay Beach ist eine von hohen Kalksteinfelsen umgebene Halbinsel. Deshalb kommt man dort auch nur mit dem Boot hin. Wir hatten Glück, dass gerade Flut war und wir direkt bis zum Ufer gefahren wurden. Bei Ebbe muss man noch ein ganzes Stück über das Watt laufen. Der Nachteil bei Flut ist aber auch, dass der Fußweg komplett überschwemmt ist und man aufpassen muss, nicht von oben bis unten nass zu werden. Da wir kein Zimmer vorab gebucht hatten, liefen wir also erstmal nassen Fusses am Ufer entlang und dann zur anderen Seite der Insel. Hier gibt es einen schönen Sandstrand, den Railay Beach West, aber dementsprechend sind natürlich auch die Preise der Unterkünfte. Bevor wir weitersuchten, frühstückten wir erstmal. Aber auch die Frühstückspreise hatten Strandzuschlag. Dank Internet haben wir dann schnell eine gute und günstige Unterkunft gefunden, die aber auf der Ostseite lag, da wo wir hergekommen waren. Also liefen wir den ganzen Weg wieder zurück und checkten schließlich in einem schönen Bungalow vom Railay Garden View Resort ein. Am Nachmittag zog ein Gewitter auf und der Regen hörte bis zur Nacht auch nicht mehr auf…
Am Samstagmorgen hatten wir wieder besseres Wetter und spazierten nach dem Frühstück zur Phra Nang Cave am Phra Nang Beach. Diese Höhle ist eine heilige Stätte. Hier befindet sich ein Phallusschrein mit unzähligen Phallussymbolen.
Phra Nang Beach ist auch ein Paradies für Kletterer und so konnten wir einige an den steilen Felswänden klettern sehen. Die Aussicht auf das Meer vom Phra Nang Beach aus ist sehr schön, da viele Felsen aus dem Wasser ragen. Deshalb kommen hier auch ziemlich viele Ausflugsboote vorbei, vor allem mit asiatischen Touristen, die komischerweise auch an Lannd immer ihre Schwimmwesten anhatten. Am Nachmittag gab es wieder Regen, kein Wunder, es ist hier ja auch gerade Regenzeit. Und somit haben wir restliche Zeit des Tages mit Film schauen, Internet surfen und später noch Abendessen verbracht.
Bis Sonntagmittag hat es auch wieder geregnet. Für den Nachmittag und Abend hat der Wetterbericht dann aber keinen Regen mehr vorausgesagt. Diese gute Prognose wollten wir nutzen um zu einem Aussichtspunkt zu gehen. Wobei “gehen” das falsche Wort ist, denn wir mussten richtig klettern. Über einen verwurzelten und steinigen Weg ging es sehr steil nach oben. Zur Hilfe gab es Seile mit Knoten, die über Felsvorsprüngen herunterhingen. An frei liegenden Wurzeln, Felskanten und den Knoten der Seile hangelten wir uns nach oben. Die Aussicht von hier auf die beiden Strände Railey Beach Ost und Railey Beach West war ganz schön. Es zogen aber dann leider doch wieder dunkle Wolken auf. Eigentlich wollten wir noch zu einer versteckten Lagune absteigen, aber es fing an zu gewittern und zu regnen. Wir machten uns deshalb lieber auf den Rückweg. Der Regen wurde immer heftiger und der “Weg” verwandelte sich langsam in einen kleinen rotbraunen Bach. Stück für Stück arbeiteten wir uns wieder runter, was gar nicht so einfach war. Schlussendlich sind wir aber wieder gut unten angekommen und der Regen hatte uns von der roten Erde auch wieder sauber gewaschen. Da wir sowieso komplett nass waren, gingen wir gleich noch eine Runde am Phra Nang Strand schwimmen. Und auf dem Nachhauseweg haben wir uns Thai-Essen zum mitnehmen gekauft und nach einer kalten Dusche gemütlich gegessen.
Am Montag haben wir uns das erste Mal “richtig” an den Strand gelegt. Der Railay Beach West hat auch eine wirklich schöne Kulisse: eine Bucht mit weichem weißen Sand ist eingerahmt von hohen steilen Felsen. Aber lange haben wir es nicht ausgehalten und dann zogen auch schon wieder dunkle Wolken auf. Eine Schlange haben wir dann noch neben dem Strand entdeckt. Sie ist aber schnell einen Baum hoch geflüchtet. Nach dem Abendessen ging es mir leider ziemlich schlecht und wir mussten unsere Weiterreise nach Malaysia am nächsten Tag verschieben. Das Ticket konnte glücklicherweise kostenlos umgebucht werden und so verbrachte ich leider den ganzen Dienstag im Bett. Seppel wollte was zu Essen besorgen, doch vor unserer Bungalowtür lauerte eine Schlange. Sie war sehr hartnäckig und liess sich nicht so einfach verscheuchen. Mit ein paar Gläsern Wasser konnten wir sie dann doch irgendwie wegspülen. Nachdem ich mich wieder erholt hatte, konnten wir Mittwoch früh unsere Reise Richtung Malaysia fortsetzen…